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Frauenhausjahr 2023: Hand in Hand im Kampf gegen Gewalt

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Frauenhausjahr 2023: Hand in Hand im Kampf gegen Gewalt

Endlich gerettet, endlich Schutz vor dem gewalttätigen Partner. Im Frauenhaus Bochum sind physisch und psychisch geschlagene Frauen in Sicherheit. Doch ihr Weg in ein gewaltfreies Leben ist vorerst noch steinig.

 

Der hoffnungslos überlastete Wohnungsmarkt und Vorurteile von Vermieter*innen, fehlende Kita-Plätze, bürokratische Hürden und mangelndes Einfühlungsvermögen in den Behörden – wir berichten über die Herausforderungen im Jahr 2023, aber auch über die Unterstützung der Frauenhaus-Freund*innen für Frauen und Kinder in Not.

„Wir brauchen dringend bezahlbare Wohnungen und verständnisvolle Vermieter*innen!“

Im Frauenhaus Bochum helfen wir von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern, sich zu stabilisieren. Hier kommen sie zu Kräften und nehmen ihr Leben wieder selbst in die Hand – so lange, bis sie in eine eigene Wohnung ziehen. Doch Angebote gibt es nur vereinzelt, die Mieten sind für Frauen mit Bürgergeld oder Sozialhilfe zu hoch und Vorurteile gegenüber Frauen mit fremd klingendem Nachnamen sowie mehr als einem Kind machen die Suche fast aussichtslos.

 

Die Lage auf dem Bochumer Markt wird durch die angekündigte Mieterhöhung der LEG Wohnen ab Januar 2024 noch prekärer. Immerhin stellt die LEG dem Frauenhaus überhaupt Wohnraum zur Verfügung, Angebote der städtischen VBW Bauen und Wohnen erhalten wir nicht.

 

„Wir haben massive Schwierigkeiten, erschwingliche Wohnungen zu finden“, berichtet unsere Leiterin Ulrike Langer. „Deshalb verbleiben Frauen bei uns oder kehren zu ihren Misshandlern zurück. Ihre Lebensplanung stockt und sie belegen weiterhin dringend benötigte Plätze. Wir brauchen unbedingt bezahlbaren Wohnraum und verständnisvolle Vermieter*innen.“

Plätze knapp in Kitas und Offenen Ganztagsschulen

Ein Frauenhaus ist immer auch ein Kinderhaus. Hier bieten wir Kindern einen Schutz- und Sicherheitsraum und betreuen sie in Spielgruppen, Fördergruppen und in Einzelsettings. Das ersetzt aber keine regulären Kita-Plätze. Aber selten finden die Kinder Plätze in Kitas oder Offenen Ganztagsschulen (OGS). Wir haben große Probleme, für Schulkinder Plätze auf weiterführenden Schulen zu finden. Wiederholt kam es zu mehrwöchigen Unterbrechungen des Schulbesuchs. Die Einrichtungen sind überlastet und halten keine Kapazitäten für unsere Kinder frei.

 

Deshalb verbringen sie ihre gesamte Zeit im Haus und können kaum Kontakte außerhalb des Hauses pflegen. Das behindert ihre Entwicklung. Ihre Mütter können sich nicht erholen, weil sie sich rund um die Uhr kümmern.

 

„Solange den Frauenhaus-Kindern keine Kita- und OGS-Plätze zur Verfügung stehen, ist die Betreuung im Haus essenziell“, sagt Ulrike Langer. „Deshalb brauchen wir für alters- und bedarfsgerechte Angebote eine sichere Finanzierung und Betreuer*innen.“

Fotohinweis: „Empowering Connections: Solidarity in Safe Spaces“ / Katrine Larsen Mosbæk / Neue Schule für Fotografie Berlin / Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser (NbF e.V.) / CC BY-NC 4.0

 

Nur gemeinsam helfen wir schnell und unbürokratisch

Bürokratische Hürden verschärfen die Lage. Wenn Mitarbeitende der städtischen Verwaltung schlecht zu erreichen sind und im Sinne des Frauenhauses nicht mit anderen Ämtern zusammenarbeiten, wenn sie sich nicht verantwortlich fühlen und sich unsensibel zeigen – dann können wir unseren eigenen Anspruch nicht einhalten: die schnelle und unbürokratische Hilfe.

 

Mangelnde Kooperation und mangelhafte Ermittlungen können sogar zu Entscheidungen führen, die die Sicherheit der Frauen und Kinder gefährden. So hat ein Täter das Umgangsrecht ausgenutzt und über seinen Sohn erfahren, wo sich das Frauenhaus befindet. Der Vater hat sich dann mit Freunden bedrohlich vor dem Haus positioniert, bis die Polizei eintraf und ihn verwies.

 

Deshalb muss der Schutz vor Gewalt und die Sicherheit der Kinder Vorrang vor dem Umgangsrecht haben. Dazu müssen Fachkräfte, Richterschaft, Anwaltschaft, Jugendämter und Verfahrensbeistände kooperieren und sich dem Thema Gewalt gegenüber Frauen und Kindern einfühlsamer zeigen.

 

Unterstützung: Großartig und wichtig

Allen Herausforderungen zum Trotz arbeiten wir förderlich mit Partner*innen zusammen und erfahren großartige ehrenamtliche Unterstützung.

Eine Grundschule im Einzugsbereich des Hauses kümmert sich um unsere Kinder und hält immer einen Platz für sie frei.

Frauenhaus-Freund*innen engagieren sich bei der Wohnungssuche, begleiten Frauen zu Besichtigungen und helfen bei der Kinderbetreuung.

Förder*innen machen Freizeitangebote. Und eine Masseurin bietet unentgeltlich Massagen an.

Und: 2023 haben wir zum ersten Mal Erdbeeren und Johannisbeeren aus unserem Frauenhausgarten geerntet. Ein tolles Projekt und Motivation für Kids und ihre Mütter, zu gärtnern.

 

Ihre Stimmen für Menschen in Not!

Besonders freuen wir uns, wenn Entscheidungsträger*innen in Bochum die Arbeit des Frauenhauses Bochum und die Not der Frauen sowie ihrer Kinder wahrnehmen – und sie zum Thema in ihrer Kommunikation machen.

 

Wir freuen uns auf Stimmen aus der Bochumer Politik, der Stadtverwaltung, der Jugend- und Ausländerbehörden, von Mitgliedern des Aufsichtsrats der VBW Bauen und Wohnen und der Bochumer Stadtgesellschaft.

 

Spenden: Solidarisieren Sie sich!

Erklären Sie sich solidarisch und helfen Sie mit Ihrem Spendenbeitrag. Gemeinsam können wir Frauen und ihren Kindern den Weg in eine gewaltfreie Zukunft ebnen und unsere Ziele erreichen:

 

  • schnelle und unbürokratische Hilfe,
  • Wohnraum für Frauen und Kinder finden und
  • eine förderliche Betreuung sicherstellen.

 

Wir sind zuversichtlich, dass wir 2024 die Herausforderungen bewältigen: mit Ihrer Unterstützung – sei es durch finanzielle Beiträge oder politisches Engagement.

🎄🎄🎄 Das Team des Frauenhauses Bochum, die Bewohnerinnen und unsere Kids wünschen Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit mit Liebe und Fürsorge und ein hoffnungsvolles neues Jahr 2024.

Freie Plätze

Übersicht im Frauen-Info-Netz

Sind Sie akut von Gewalt bedroht, informieren Sie sich im Frauen-Info-Netz über freie Frauenhausplätze in NRW. Haben wir freie Plätze, können Sie uns anrufen. Über eine Rufumleitung aufs Notrufhandy sind wir auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar.

 

Frauen-Info-Netz gegen Gewalt

 

Frauenhaus Bochum
0234 501034


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