Wir werden sichtbar
Wir freuen uns, wir ärgern uns. Wir sind motiviert, wir sorgen uns. Wir sind hoffnungsvoll, wir sind fassungslos. Wir sind das Team des Frauenhauses Bochum. In unserer täglichen Arbeit für den Schutz von Frauen und ihren Kindern vor Gewalt durchleben wir eine Bandbreite an Gefühlsregungen. Heute sind wir vor allem gespannt und aufgeregt: Wir starten unseren Blog „Frauenhaus Bochum – Dein sicherer Ort“. Darin lassen wir Sie durch ein Fenster in unser Haus schauen. An unserer Seite: der Caritasverband für Bochum und Wattenscheid e. V., der uns auch innerhalb des Projekts „Folgen häuslicher Gewalt und die Frauenhaus-Arbeit digital sichtbar machen“ unterstützt.
Ihr Bewusstsein für Frauenhaus-Arbeit wecken
Sichtbar sein – so lautet unser Ziel, das wir mit unserem Blog erreichen wollen. Wir sind 7 Sozialarbeiterinnen, Erzieherinnen, eine Hauswirtschaftskraft und eine Verwaltungskraft sowie bis zu 14 Bewohnerinnen und 15 Kinder. Wir zeigen Ihnen, wie das Leben im Frauenhaus Bochum stattfindet, wodurch es sich auszeichnet und unter welchen Rahmenbedingungen wir es gestalten. Wir wecken Ihr Bewusstsein für die Frauenhaus-Arbeit.
40 Jahre Hoffen und Bangen im Projektstatus
Wir wollen auch Sie erreichen, die Fachstellen und die Förderöffentlichkeit. Seit 40 Jahren verharren wir in einem nicht verstetigtem Projektstatus. Förderleistungen sind freiwillig und Frauenhäuser keine Pflichtaufgabe des Staates. Fehlende rechtliche Rahmenbedingungen erschweren unsere Arbeit, jährlich fürchten wir, dass Mittel gekürzt oder gestrichen werden. Wir brauchen das Frauenhaus Bochum und dafür eine dauerhaft verlässliche und bedarfsgerechte Finanzierung auf gesetzlicher Grundlage.
Ein Frauenhaus ist immer auch ein Kinderhaus
Auch die betroffenen Frauen sprechen wir über den Blog noch besser an, klären sie auf, sensibilisieren sie, sprechen Mut zu und zeigen ihnen, dass sie nicht allein sind. Ob zu Finanzen, Bildung, Arbeit, Kindererziehung oder Recht – wir beraten und helfen Frauen in allen Lebenslagen. Ob seelisch, körperlich, moralisch – wir unterstützen, bauen auf und zeigen ihnen einen Weg ohne Gewalt. Dabei haben wir selbstverständlich nicht nur von Gewalt betroffene Frauen im Blick, das Wohl ihrer Kinder ist gleich wichtig: Wir begleiten Kinder genauso liebevoll, sensibel und professionell auf ihrem Weg in ein gewaltfreies Leben wie ihre Mütter. Fälschlich wird oft angenommen, wir sorgten uns nur um die Mütter.
Gewaltschutz auf eigene Kosten
Viele Menschen glauben, ein Platz im Frauenhaus sei staatlich finanziert. Während für Frauen ohne eigenes ausreichendes Einkommen oder Vermögen die Sozialleistungsträger wie Jobcenter oder Sozialamt Aufenthaltskosten und Kosten für den Lebensunterhalt übernehmen, gilt dies nicht für Frauen ohne Leistungsansprüche. Beispielsweise haben Studentinnen, BAföG-Berechtigte, Auszubildende, Frauen mit eigenem Einkommen oder EU-Bürgerinnen mit „Freizügigkeit“ zur Arbeitsaufnahme keinen Leistungsanspruch nach den Sozialgesetzbüchern (SGB II, SGB XII). Sie sind doppelt betroffen: Sie mussten Gewalt erfahren und müssen zugleich selbst für die Kosten aufkommen.
Fazit: Wertschätzung für die Frauenhaus-Arbeit
Diese Annahmen stehen beispielhaft für andere falsche Vorstellungen. In diesem Blog räumen wir damit auf. Um Ihnen ein authentisches Bild über Leben und Arbeit im Frauenhaus zu vermitteln, freuen wir uns, Ihnen nach und nach in diesem Blog zu berichten – über Herausforderungen, Belastungen, aber auch über Höhepunkte, Kraft, Mut und Motivation.
Wir hoffen, dass wir Verständnis und Wertschätzung für die Frauenhaus-Arbeit erfahren – und viele Unterstützer*innen, Förder*innen, Spender*innen und Freund*innen finden – monetär und ideell.
Was Sie schon immer wissen wollten!
Welche Themen interessieren Sie und möchten mehr darüber lesen? Welche Fragen haben Sie? Kommunizieren Sie mit uns! Kommentieren Sie, schreiben Sie uns oder telefonieren Sie mit uns! Wir freuen uns auf einen Austausch mit Ihnen!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser sehr gut aufgebauten, informativen und Frauen Mut machenden Seite.
Ich wünsche allen Beteiligten, dass der Blog sehr gut angenommen wird und Frauen aus den Beiträgen Kraft schöpfen sowie Unterstützungshinweise für sich nutzen.
Herzlichen Dank! Ihre Worte tun gut, und wir freuen uns, dass Ihnen unsere neue Seite gefällt! Genau das wollen wir erreichen: informieren, motivieren, aufklären. Denn nach wie vor haben viele Frauen nicht den Mut, aus der Gewaltsituation wegzugehen. Zu oft sehen andere weg. Wenn wir daran etwas ändern können, haben wir unser Ziel erreicht.